Dentalphobie und Zahnarztangst: Was sind die Ursachen und wie verbreitet ist die Angst vor dem Zahnarzt wirklich? 

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Wer geht schon gerne zum Zahnarzt? Für viele Menschen ist der Gedanke an den nächsten Zahnarztbesuch mit Angst und Unbehagen verbunden. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde haben 60 bis 80 Prozent der Deutschen Angst vor dem Zahnarztbesuch. Bis zu 20 Prozent dieser Menschen leiden unter einer ausgeprägten Zahnarztangst und 5 Prozent meiden den Zahnarztbesuch aus Angst gänzlich [1]. Hierbei wird zwischen Zahnbehandlungsangst und Zahnbehandlungsphobie unterschieden.

Was ist der Unterschied zwischen Zahnbehandlungsangst und Zahnbehandlungsphobie?

Bei der Angst vor dem Zahnarzt wird zwischen Zahnbehandlungsangst und Zahnbehandlungsphobie unterschieden. Der Begriff Zahnbehandlungsangst umfasst alle psychologischen und physiologischen Ausprägungen eines mehr oder weniger starken, aber nicht krankhaften Gefühls, das bei vermeintlicher oder tatsächlicher Bedrohung durch eine Zahnbehandlung oder damit verbundene Reize auftritt [1]. Nimmt diese Angst ein krankhaftes Ausmaß an, spricht man von einer so genannten Zahnbehandlungsphobie, die auch als Dentalphobie, Dentophobie, Oralphobie oder Odontophobie bezeichnet wird [2]. Neben einem hohen Angstniveau zeichnet sich die Zahnbehandlungsphobie vor allem durch eine langjährige Vermeidung zahnärztlicher Behandlungen aus [1].

Die Ursachen der Zahnarztangst

Die Gründe für Zahnarztangst sind vielfältig und oft komplex. Meist entsteht sie durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren:

  • Schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit: Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde sind traumatische Erlebnisse während der Behandlung die häufigste Ursache für die Entwicklung einer Zahnbehandlungsangst [1].
  • Angst vor Schmerzen: Die Vorstellung von Schmerzen ist ein wesentlicher Faktor bei der Entstehung von Zahnarztangst. Die Unsicherheit, ob während der Behandlung Schmerzen auftreten werden, kann zur so genannten Erwartungsangst führen [1].
  • Negative Berichte und Erzählungen: Erzählungen und Berichte über schmerzhafte oder unangenehme Zahnarztbesuche von Familie, Freunden oder in den Medien können die eigene Angst beeinflussen. Einer US-amerikanischen Studie zufolge spielt die Familie eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Zahnbehandlungsangst [3].
  • Gefühl des Kontrollverlustes: Der drohende Verlust der Selbstkontrolle und das damit verbundene Gefühl des Ausgeliefertseins sind weitere wichtige Ursachen. Hinzu kann die Unkenntnis und Unvorhersehbarkeit von Abläufen und Behandlungsschritten kommen [4].
  • Angstauslösende Stimuli: Angst kann auch durch Situationen oder Sinnesreize ausgelöst werden, die mit einem Zahnarztbesuch assoziiert werden. Ein relevanter Reiz ist beispielsweise das Bohrgeräusch. Bei manchen Patienten reicht schon der Anblick eines bestimmten Objekts wie Nadel, Spritze oder Zahnarztstuhl aus, um eine körperliche Reaktion wie Angst und Stress auszulösen [4].

Wie verbreitet ist Zahnarztangst?

Wie eingangs erwähnt, fühlen sich 60-80% der Deutschen beim Zahnarztbesuch unwohl. Weitere Schätzungen gehen davon aus, dass 12 Millionen Menschen in Deutschland an einer Zahnbehandlungsphobie leiden [5]. Das bedeutet, dass etwa jeder 10. Patient in einer Zahnarztpraxis ein Angstpatient ist. Eine umfassende Studie des Statista Research Departments zeigt, dass die Angst vor der Zahnbehandlung zu den am weitesten verbreiteten Phobien in Deutschland gehört [6]. Auch im internationalen Vergleich zeigt sich ein ähnliches Bild. Eine Studie der Universität Göteborg aus dem Jahr 2021 zeigt, dass etwa jeder fünfte Erwachsene in Schweden Angst vor dem Zahnarzt hat. Und das, obwohl die Zahl in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Weltweit geht man davon aus, dass etwa 36 % der Bevölkerung von Zahnarztangst betroffen sind, weitere 12 % leiden unter extremer Zahnarztangst [8].

Was sind die Folgen?

Die Angst vor der zahnärztlichen Behandlung kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Mundgesundheit des Einzelnen haben. Dies zeigt die nachgewiesene Korrelation zwischen ausgeprägter Zahnarztangst und niedriger mundgesundheitsbezogener Lebensqualität [8].
Angesichts der Tatsache, dass Zahnarztangst sowohl den allgemeinen Gesundheitszustand als auch die Häufigkeit von Zahnarztbesuchen und die Lebensqualität beeinflusst, ist es für Zahnärzte wichtig, ein umfassendes Verständnis von Zahnarztangst und/oder Dentalphobie zu entwickeln. Entsprechende Behandlungs- und Präventionsmaßnahmen werden von uns in zukünftigen Artikeln detailliert vorgestellt.

Bei Vimelio arbeiten wir seit 2021 an innovativen technischen Lösungen, um Patienten unabhängig von ihrer Zahnarztangst ein noch angenehmeres und entspannteres Behandlungserlebnis zu ermöglichen. Informieren Sie sich noch heute über unsere Tätigkeit auf www.vimelio.de.